Strom kann man nicht auf Vorrat lagern. Schwankungen im Netz müssen deshalb durch Spitzenlastkraftwerke ausgeglichen werden, die Energie sehr kurzfristig zur Verfügung stellen. Deshalb haben wir im Jahr 2013 in Darmstadt ein modernes Gasturbinenkraftwerk mit einer Leistung von rund 100 Megawatt in Betrieb genommen.
Mit der dort erzeugten Regelenergie können die Schwankungen der Stromerzeugung aus Wind und Sonne schnell und bedarfsgerecht ausgeglichen werden. Aus diesem Grund wurde das Kraftwerk von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft.
Der derzeit viel zu niedrige Preis für CO2-Zertifikate führt jedoch dazu, dass das hocheffiziente Gaskraftwerk nicht mit klimaschädlichen Kohlekraftwerken konkurrieren kann und deshalb kaum in Betrieb ist. Das läuft nicht nur den Klimazielen der Bundesregierung entgegen, sondern entwertet auch unsere Investition.
Weil das Kraftwerk unter diesen Bedingungen nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, haben wir im Frühjahr 2015 die vorläufige Stilllegung des Kraftwerks zum 1. Mai 2016 angezeigt. Da das Kraftwerk eine wichtige Stütze zur Stabilisierung des Stromnetzes darstellt, wurde die vorläufige Stilllegung untersagt. Seit dem 1. Mai 2016 wird das Kraftwerk auf Anweisung durch den Übertragungsnetzbetreiber zur Stabilisierung des Stromnetzes eingesetzt.