CO2-neutrales Wohnen in Mörfelden-Walldorf
Mit einer Kombination aus Bioerdgas-Blockheizkraftwerk, Geothermie- und Solaranlage sowie einer intelligenten Regelungstechnik hat die ENTEGA die CO2-Emissionen eines Wohngebietes in Mörfelden-Walldorf in Südhessen auf null gesenkt. Der bisherige CO2-Ausstoß der 71 Wohneinheiten in der Schwarzwaldstraße lag bei 350 Tonnen pro Jahr.
Gefördert durch
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) fördert das Vorhaben mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und übernimmt rund ein Drittel der Kosten.
Die ENTEGA hat die Anlage konzipiert, finanziert und errichtet. Die Stadt hat mit dem Darmstädter Energieunternehmen einen Contracting-Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. Demnach liefert die ENTEGA zu einem festen Wärmepreis nachhaltige Energie für die zwei Wohnblocks. Wärme und Strom werden in einem Blockheizkraftwerk erzeugt, das mit Bioerdgas betrieben wird. Energie liefern zudem eine Solaranlage mit 45 Quadratmeter Fläche auf den Dächern und fünf Geothermie-Sonden aus 100 Metern Tiefe. Diese Sonden dienen zugleich als Wärmepuffer, wenn etwa im Sommer überschüssige Solarwärme anfällt.
Kernstück der Anlage ist die intelligente Regelungstechnik, die Umgebungsparameter, aber auch das Verbrauchsverhalten der Bewohner berücksichtigt und die Anlage vorausschauend und bedarfsabhängig steuert. Die Regelungstechnik hat das Ziel, die einzelnen Komponenten der Anlage immer optimal einzusetzen. An einem Juli-Tag zum Beispiel ist der Wärmebedarf gering.
Deshalb ist nur die Solaranlage in Betrieb, nicht benötigte Sonnenenergie wird im Erdreich gespeichert. An einem Novembertag mit hohem Wärmebedarf sorgt die Regelung dafür, dass das Blockheizkraftwerk rechtzeitig die erforderliche Energie liefert und die im Boden gespeicherte Wärme genutzt wird.